Das Jahr 2021 fing noch verrückter, anstrengender und kräftezehrender an als 2020 geendet hat.
Bei all den Einschränkungen, die jeden in verschiedener Form hart treffen, ist die Gesellschaft gespalten. In jene, die durch die Pandemie in ihrer Existenz bedroht sind und die, die aus dem Arbeiten nicht mehr rauskommen.
Eines haben alle gemeinsam: wir müssen da durch. So oder so.
Das Ergebnis ist jedoch Frustration, Resignation, Ärger und mit Sicherheit auch Angst. Auch das in verschiedener Ausprägung und Arten damit umzugehen.
In meinem Fall ist es so: die Arbeit wird stetig mehr, die Anstrengungen und das Erfüllen der eigenen Ansprüche wird zunehmend eine unlösbare Aufgabe.
Dem gegenüber stehen Menschen, die auf die korrekte Ausführung eben jener Arbeit angewiesen sind und dabei zunehmend fordernder, unverschämter und zudem aggressiver werden. Man sieht sich dem Frust gegenüber, den man selbst runterschluckt. Soll professionell und ruhig reagieren, während es in einem selbst brodelt.
Zudem dann noch erhebliche Probleme innerhalb des Arbeitsumfelds in verschiedener Form. Zusammenhalt ist vielen ein Fremdwort und dazu kommen dann noch Kollegen, die nur sich selbst sehen und die Arbeit liegen lassen. Einhalten von Absprachen? Das was man in stundenlanger über etliche Monate hinweg laufender Einarbeitung beigebracht bekommt anwenden und tun wofür man bezahlt wird? Pff… alles überbewertet.
Immer getreu dem Motto: Team = Toll ein anderer machts.
Frustrierend. Sehr frustrierend. Und verdammt ärgerlich.
Die bekannten privaten Baustellen kommen da ja nur hinzu.
Auf der anderen Seite gibt es dann zahlreiche Menschen da draußen, die einem immer wieder an den Kopf werfen: sei froh, dass du arbeiten kannst!
Ja sicher. Das glaub mal, ich bin froh weiter arbeiten zu können. Die weitreichende Ungleichheit durch die internationale Pandemie und damit verbundenen Einschränkungen sind mir mehr als bewusst, auch aus dem eigenen Umfeld.
Dennoch ist das, was viele Menschen andererseits derzeit erleben, gerade in den "systemrelevanten" Bereichen ebenso zerstörerisch. Egal ob in der Pflege oder medizinische Bereiche allgemein, Einzelhandel, Reinigungskräfte, Verwaltungen für die Auszahlung unterschiedlichster Hilfeleistungen, Dienstleister des öffentlichen Lebens etc pp. Alle arbeiten am Limit und darüber hinaus.
Die eigene Gesunderhaltung ist das Wichtigste. Das wurde mir mehr als ein Mal in jahrelanger Therapie eingeimpft. Achte auf dich. Tu das was dir hilft und achte auf Warnzeichen.
Der eigene Anspruch zu funktionieren lässt einen immer wieder sagen "Geht schon. Es wird besser…"
Wollen wir hoffen, dass dem so ist.
Passt auf euch auf.
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