Jedes Jahr ist dieser Tag etwas Besonderes. Kommerziell gesehen ein riesen Geschäft, Floristen machen den wohl größten Profit im Jahr, neben Valentinstag natürlich. Es ist der Tag an dem die Mütter extra geehrt werden. Aber mal ehrlich? Sollten wir das nicht das ganze Jahr über tun? Immerhin hat sie einem das Leben geschenkt. Der eigenen Mama immer wieder sagen, dass man dankbar ist für das was sie für einen macht oder sie einem beisteht, ist doch das Mindeste. Und man hat ja auch nur diese eine Mama.
Es mag sicherlich Mütter geben, die mehr Erzeugerin denn Mutter sind, das ist hoffentlich aber die Ausnahme.
Nun, meine Mama war besonders. Das behauptet wohl jeder von seiner Mutter und bei jedem trifft das auch sicher auf die eigene Weise zu. Aber die Beziehung zwischen meiner Mama und mir war wirklich besonders. Wer andere Teile meines Blogs hier gelesen hat, der durfte das schon feststellen. Sie war nicht nur meine Mama und engste Vertraute, sie war auch meine beste Freundin. Sie half mir durch sehr schwere Zeiten, hat mir beigestanden und immer an mich geglaubt.
Ja, ich schreibe in der Vergangenheit, denn leider lebt sie nicht mehr. Die ganzen Umstände darum hier aufzurollen würde zu umfangreich. Nur so viel: es gibt Menschen, die die Beziehung zwischen Mutter und Kind zerstören können oder jedenfalls so schädigen, dass alles verloren scheint. Und dieser Mensch hat meine Mama aus dem Leben gerissen, nachdem er zuvor für ihren Ruin finanziell, physisch, psychisch und vor allem sozial und familiär gesorgt hat.
Etwa 3 Wochen vor ihrem Tod habe ich sie das letzte Mal getroffen. Wir trennten uns im Streit und haben uns danach nie wieder gesprochen. Am 31. Juli 2007 erfuhr ich von ihrem plötzlichen Ableben. Ich hatte keine Chance mehr mich entschuldigen, zu verabschieden, keine Chance zur Versöhnung. Ob es etwas an diesem Ende, an ihrem Ende, geändert hätte weiß ich nicht. Möglich oder auch nicht. Fakt ist, man sollte niemals, niemals im Streit auseinander gehen, egal wie kurz die Trennung zu sein scheint. Man weiß nie, ob man sich nochmal wieder sieht.
Jedes Jahr am Muttertag denke ich daran, was ich mit meiner Mama noch alles hätte erleben können. Ob sie noch stolz auf mich wäre, was ich anders gemacht hätte oder auch nicht. Sie fehlt mir, sehr sogar. Am 18.5. wäre sie 61 Jahre alt geworden. Auch an diesem Tag werde ich wieder sehr stark an sie denken. Aber wie es auch bzgl. Muttertag, Valentinstag oder Weiß-der-Geier-Tag sein sollte: um an jemanden zu denken oder jemandem zu gedenken, dazu braucht es keinen besonderen Tag. Dazu braucht es Erinnerungen und aus diesen kann ich vielfach schöpfen.
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