Hallo meine werten Leser*innen, ich meld mich mal wieder zu Wort. Ist ja eine Weile her seit dem letzten Eintrag. Aber wir es im Alltag so ist, man kommt ja zu nichts. Aber nun wieder etwas Aktuelles.
Denn es steht Lipödem-OP Nr. 2 bei meiner Frau Bine an. Morgen um 7.15 Uhr werden beide Ober- und Unterarme operiert. Wieder von Dr. Stoff zusammen mit seiner Ehefrau.
Der Unterschied zur letzten OP: ich nehme Bine nach der OP wieder mit nach Hause, diesmal keine Nacht in der Klinik, sofern alles gut geht. Natürlich hat sich pünktlich zu diesem Wochenende eine Erkältung durch ihr Immunsystem gekämpft. Also öfter volle Nase und etwas Husten. Solange es so bleibt, operieren sie dennoch.
Ich muss zugeben, dass ich recht nervös bin. Die Arme sind nochmal was anderes als Beine, denn sie kann voraussichtlich ja eine Weile nichts selbst machen.
Ich hab für die kommenden 2 1/2 Wochen Homeoffice durch meinen Arbeitgeber bekommen. Arbeite also von Zuhause um Bine beistehen zu können. Für den morgigen Tag hab ich Urlaub genommen, an Konzentrieren ist ja nicht zu denken. Offenbar mach ich mir insgeheim doch mehr Gedanken als ich mir und vor allem Bine eingestehen will.
Nachher hole ich noch meine Schwiegermama vom Bahnhof ab, sie bleibt zur Unterstützung eine knappe Woche. Darüber sind wir, insbesondere ich, sehr dankbar, denn das ganze Prozedere zehrt ja nicht nur an den raren Finanzen, sondern auch den ebenso raren Nerven.
Gern halte ich euch auf dem Laufenden, wie es weitergeht.
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30.10.2018 - Tag der OP
Da waren wir also. Pünktlich 7 Uhr in der PAN Klinik Köln. Nach dem üblichen Anzahlen der Anästhesie und dem Anmelden am Empfang warteten wir bis kurz nach 8 Uhr. Dann ging es schnell. Bine wurde bemalt - also der Doc zeichnete die OP-Fläche an und sie musste in den schicken OP-Kittel samt Haube schlüpfen.
So verließen wir - meine Schwiegermama und ich - Bine und gingen frühstücken.
Die Nervosität ist aber dennoch enorm. Wir warten auf den erlösenden Anruf.
12:10 Uhr: Der Anruf kam, 13 Uhr können wir Bine abholen. Wir sind gespannt.
Um 13:30 Uhr trafen wir Dr. Stoff, der uns Notfallnummer und Kontrolltermin für morgen übergab. Zudem teilte er uns auf meine Frage "und, wie viel hat sie abgegeben?" dann selbst erstaunt mit: "stolze knapp 5,7 Liter". Wow...
Kurz darauf bekamen wir Bine zurück, halfen ihr beim Anziehen und machten uns dann per Taxi auf den Heimweg.
Zuhause hat sie erstmal das Frühstück nachgeholt und nach dem etwas komplizierten Trapieren der Arme und zwei Tassen Kaffee als auch einer Ladung Novalgin war die Welt okay.
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31.10.3018 - 1. Tag nach der OP
Die Nacht war ruhig, leider lag Bine aber nicht bei mir im Bett sondern musste auf der Couch schlafen. Das Flachliegen ging wegen der Arme nicht. Die Schmerzen an den Armen sind okay, die rechte Hand jedoch hat Ausmaße eines Fesselballons und schmerzt entsprechend. Nun sind wir um 12:10 Uhr bei Dr. Stoff zur Nachkontrolle und Bandagenabnahme. Mal sehen was kommt.
Essen, Trinken, Toilettengang usw., nichts geht ohne Hilfe. Das stört sie am meisten. Aber gut Ding will Weile haben. Die Blutergüsse an den Achseln sind ebenfalls enorm. Und es juckt... und zwar überall da, wo sie sich selbst nicht kratzen kann. Nase, Auge, Lippen... Wie fies.
Die Verbandsabnahme und Pflasterwechsel war extrem schmerzhaft. Ich konnte zeitweise nicht hinsehen, auch Bines Kreislauf wollte nicht recht. Aber das Ergebnis... wow.
Leider passt der Bolero unter den Achseln nicht. Die dortige Schwellung, Blutergüsse und Haut passt nicht in die Kompression. Die Praxis versucht noch vor dem Feiertag im Sanitätshaus für Ersatz zu sorgen. Hoffen wir das Beste. Bis dahin muss die nicht passende herhalten.
Nach dem Besuch im Sanitätshaus, in dem wirklich alle Damen sehr nett waren, bekamen wir die Info, dass bis übermorgen per Express eine rundgestrickte Kompressionsjacke geliefert wird. Das Ganze kostet uns 300 Euro. Bis dahin heißt es die fiesen Stellen, an denen der Bolero nicht passt, so gut es geht auszustopfen und zu polstern, wegen des einschneidenden Bundes. Also müssen wir die Zähne zusammenbeißen...
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08.11.2018 - 8 Tage Post OP
Die letzten Tage waren sehr mühsam. Zum Glück passte die Kompressionsjacke an den Armen, die 2 Tage nach der OP kam. Eine 2. haben wir nachbestellt, ist aber bis heute nicht da. Leider. Das Waschen ist also reichlich schwierig, da sie die Jacke eigentlich tragen muss, 24 Std. am Tag.
Hier mal 2 Fotos von den Armen heute. Die Schwellung ist relativ stark, vor allem an der Oberarmunterseite.
Die Einstichstellen sehen sehr gut aus. Aber wie schon bei den Beinen kommt nichts von der Einspritzlösung oder Wundflüssigkeit raus. Also muss das der Körper wieder selbst abbauen.
Nach 2 Tagen konnte Bine allein auf die Toilette, ab und an brauchte sie noch bis vorgestern Hilfe dabei. An- und Ausziehen klappt noch nicht so ganz, selbst waschen bisher noch nicht. Aber immerhin kann sie meist ihre Brötchen selbst schmieren. Das ist jedoch sehr tagesformabhängig und wie sehr ihre Hände geschwollen sind.
Alles in allem sehr mühsam, aber für Bine mache ich alles!
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17.11.2018 - Tag 18 nach der OP
Noch immer ist alles etwas mühsam, aber es geht stetig bergauf. Am Montag geht es für Bine wieder zur Arbeit, also heißt es nun sich wieder an normale Bewegungen zu gewöhnen, die zur Schonung nur eingeschränkt gemacht wurden.
Mal einen Vergleich gefällig, wie viel krankhaft veränderte Fettzellen in Litern aus ihren Armen geholt wurden?
An den Beinvorderseiten war es sogar etwas mehr als solch ein Eimer. Wahnsinn...
Die Schmerzen halten sich in Grenzen, der linke Arm ist etwas unangenehmer als der rechte.
Mal sehen wie es weitergeht.
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