Hysterektomie vom 28.10.2005

Meine Hysterektomie - 28.10.2005
St. Josef-Hospital Troisdorf
Operateur: Dr. Noack

OP-Bericht (Scan)

 

26.10.2005
09.15 Uhr: Abfahrt aus der Heimat mit meiner Mom, meinem Bruder und meinem Dad. Die Fahrt war recht lang aber ohne größere Probleme. Etwa 645 km übersäht mit Baustellen, massenhaft LKWs und schönen Aussichten. Nach mehreren Pausen und etwa 9 Stunden Fahrt erreichten wir dann meinen Freund Toby gegen 18 Uhr am Abend in Köln. Der restliche Abend verlief ruhig und wir hatten ne Menge Spaß! ;-)

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27.10.2005
10:30 Uhr: Nun wurde ernst. Wir erreichten das St. Josef-Hospital in Troisdorf. Natürlich erst mal bei der Anmeldung im EG, danach dann ab in den 1. Stock zur Gynäkologischen Ambulanz zur Untersuchung. Leider musste auch eine vaginale Untersuchung gemacht werden. Ouch! War recht schmerzhaft und wir konnten nicht mal einen Ultraschall von innen machen. Aber bei meiner Mom als auch bei mir war soweit alles OK. Ergebnis: Bei meiner Mom wird die OP vaginal durchgeführt, bei mir via Bauchschnitt. Also alles wie erwartet.
Ja, meine Mom wurde ebenfalls operiert, da sie wiederhoplt Zysten und Verwachsungen an der Gebärmutter hatte. Also sorgte ich dafür, dass wir beide zur selben Zeit operiert wurden. Bei ihr sollte die Gebärmutter entfernt werden.

Danach gings rauf in den 8. Stock, Station 8A. Natürlich kannte ich viele Schwestern noch und auch ich bin vielen in Erinnerung geblieben. ;-) Nach der üblichen Patientenaufnahme und Blutabnahme kamen wir - meine Mom und ich - allein auf das Zimmer 809, das TM-Zimmer. Bei mir wurde erst dort Blut abgenommen. Doch das auch erst nachdem wir irgendwie unser Mittagessen zwischen zwei Terminen runterschlangen. Während dem Essen kam Dr. Ebert wegen dem OP-Vorgespräch, wobei wir die Einverständniserklärungen unterschreiben mussten. Gleich darauf wurde bei mir Blut abgenommen. Zudem wurden wir aufgefordert in einen Becher zu pinkeln zwecks Schwangerschaftstest. Mir kams gerade recht, denn ich musste schon ewig auf die Toilette. Doch kaum hatte ich das Becherchen voll und abgegeben, sagte man mir man bräuchte eine volle Blase für den Ultraschall. Na klasse! Also musste ich extra viel trinken... 
Gleich nachdem ich 2 Liter runterbekommen hatte, mussten wir zum EKG in den 1. Stock. Kaum waren wir wieder im 8. Stock wurden wir zum Anästhesisten in den 1. Stock geschickt. Auch dort das übliche Gespräch.

Schließlich gingen wir zurück in den 8. Stock und langsam aber sicher wollte meine Blase platzen. Ich trank schließlich insg. 3 Liter und der Ultraschall ließ auf sich warten! 20 Minuten nachdem ich den 8. Stock erreicht hatte, wurde dann der Ultraschall gemacht. ENDLICH! Die Untersuchung dauerte lange und ich war dann heilfroh endlich aufs WC zu können.
Mein Vater und mein Bruder verließen uns dann und wir gingen ins EG um unsere Telefonkarten aufzuladen und unseren Lieben die Nummern zu schicken. Schließlich gingen wir in die Cafeteria, was sich als Problem erwies. Denn wir mussten schon Abführmittel nehmen, was bei mir irrsinnig schnell wirkte. Meine Mom wollte noch einen Kuchen essen, obwohl auch sie das Mittel intus hatte und somit nichts mehr essen durfte. Das störte sie weniger und auch die Schwestern meinten ein Kuchen wäre OK. 
Einen Kuchen und zwei Tassen Kaffee später gingen wir auf unser Zimmer und packten aus. Wobei ich dauernd aufs Klo rannte. Schließlich hatten wir noch einen "Friseurtermin". Sprich meine Mom und ich mussten uns nacheinander im Intimbereich rasieren lassen. Obwohl wir zuhause vorgearbeitet hatten, mussten die Stoppeln weg. Bei mir noch wesentlich mehr. Der linke Oberschenkel wurde ganz und der rechte Oberschenkel halb kahl. Sah reichlich blöde aus. Aber die Krankenschwester und ich hatten Spaß. Ich hatte mit der Schwester so rumgealbert - zumal der Gynokologenstuhl auseinanderfiel - dass man draußen wohl nur Gelächter gehört hat.
Schwester Sonja teilte meiner Mom mit, dass sie nicht schwanger war und ich nur ein bißchen. ;-)
Um ca. 17 Uhr kam dann das Abendessen. Für uns bestehend aus Hühnerbrühe und Tee. Der restliche Abend verlief ruhig und wir schliefen um ca. 23 Uhr.

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28.10.2005
Es war soweit... die OP stand an! 8 Uhr morgens kam der Weckruf als auch Frühstück.
Wir erfuhren, dass ich um 10.30 Uhr drankommen sollte, meine Mom ca. 11.30 Uhr. Wir gingen also erstmal duschen und zogen dann die sexy Netzunterhose, Thrombosestrümpfe und OP-Kittel an. Doch wurde ich schon um 10.15 Uhr geholt. Eine knappe Stunde nachdem ich meine Scheißegal-Pille bekam. Das Abführmittel ließ mich seit gestern 17 Mal (!) aufs Klo rennen! Bei meiner Mom fing es erst nachts gegen 3 Uhr an.
Irgendwann nachmittags kam ich zurück aufs Zimmer und Toby, Dad und mein Bruder kamen zu Besuch. Ich hatte permanent gebrochen und meine Mom und auch ich krächzten vor Schmerzen. Also hielten es die 3 Männer nicht mehr im Zimmer aus und waren 10 Minuten nachdem sie gekommen waren wieder weg.
Die Nacht war die Hölle! Wie meistens die Nacht nach einer OP eben war. Ich hatte insgesamt 3 Drainagen: 2 rechts und eine links. Rechts lagen die üblichen Fläschchen, links dafür eine merkwürdige Drainage die einem Donut ähnelte. Zudem hatte ich einen Blasenkatheter. Die Schmerzen waren sehr stark. Schläuche in der Leiste machen echt keinen Spaß.

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29.10.2005
Wieder wurden wir um 8 Uhr früh geweckt. Wir hatten beide die Nacht kaum geschlafen, uns mit Schmerzen gequält. Wir hatten daher auch beide kaum Appetit. Natürlich wurde - wie auch bei der Brust-OP damals - jeden Tag Puls, Blutdruck und Fieber gemessen. Bei Mom wurde der Blasenkatheter gezogen und unsere Wunden gesäubert. Zudem wurde die Tamponade bei meiner Mom gezogen und irgendwie war ich in dem Moment heilfroh, dass bei mir ein Bauchschnitt gemacht wurde. Denn meterweise Tuch wurden aus Mom herausgezogen und es war wohl sehr schmerzhaft. Wie sollte ich zu dem Zeitpunkt auch wissen, dass meine extremen Schmerzen noch folgen würden. Dazu aber später mehr.
Wir bekamen im Laufe des Tages auch Besuch von Toby und unserer Familie. Doch Dank der Schmerzen war mir alles egal um mich herum.
Die Schwestern zwangen mich zu 2 Aufstehversuchen, die beide sehr sehr schmerzhaft waren. Der restliche Tag verlief ruhig und mit Dösen.

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30.10.2005
Mitten in der Nacht vom 29. auf den 30. kam eine Ärztin mit Ultraschallgerät. Kaum war die Ärztin weg, kam eine weitere mit dem EKG-Gerät. Ich hatte wohl einen extrem hohen Puls, auch während der OP. Daher wurde ich überwacht. Ein Langzeit-EKG wurde angestrebt. Beim EKG selbst kam aber nichts besonderes heraus.
Gegen 7.45 Uhr kamen wieder die Schwestern zum Wecken. Nach dem Frühstück, was spärlich ausfiel, wartete ich auf das angekündigte Ziehen zweier Drainagen und des Blasenkatheters. Die Wartezeit wurde durch Anrufe diverser Leute verkürzt.
Um ca. 10.45 Uhr kamen dann die Stationsärztin mit einer Schwester um die Drainagen auf der rechten Seite zu ziehen. Beide war recht schmerzhaft und es blutete gut nach. Ich bekam Schmerzmittel und verbrachte den restlichen Tag im Bett, während meine Mom - zwar mit Schmerzen, aber recht munter - umher ging.
Um ca. 16.45 Uhr wurde mir dann auch der Blasenkatheter gezogen, was sehr unangenehm wa, auch einige Zeit danach. Anschließend konnte ich aber erstmals selbst wieder aufs WC. Allein das Aufstehen dauerte jedes Mal 5 Minuten! Dementsprechend lange war ich jedes Mal unterwegs. Zudem hatte die verbleibende Drainage die Angewohnheit richtig Schmerzen zu verursachen und zudem aus dem Schlauchausgang in der Lendengegend zu bluten! War eine ziemliche Sauerei die ganze Zeit über. Ich bekam auch immer mal Schmerzmittel. Der Tag neigte sich dem Ende zu während wir TV sahen.

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31.10.2005
Ich wachte um 6.30 Uhr auf und ging mühselig auf die Toilette. Um 7.45 Uhr kamen die Schwestern zum Bettenüberziehen und waren ganz stolz auf mich, dass ich unterwegs war. Ich war wohl sehr kompliziert, was sich aber an diesem Tag von selbst erklärte. Denn als die Schwestern meine Drainage leerten, wunderten sie sich schon. Sie verursachte Schmerzen und es lief kaum Blut in den "Jackson Pratt" (wie das Ding hieß), sondern mehr dran vorbei. Und da ich solche Probleme mit dem Mistding hatte und nicht viel hineinlief, wurde mir versprochen, dass sie gezogen wird. Darauf freute ich mich tierisch! Ich wurde jedoch von Schwester Sonja (liebe Grüße an dieser Stelle!) gewarnt, dass diese Art Drainage viel unangenehmer ist als die normalen. Also gleich Schmerzmittel eingeworfen. Außerdem noch eine Abführmittelpille, da ich keinen Stuhlgang hinbekam. Wie denn auch, kaum Bewegung und bis dahin kaum gegessen. Pünktlich gegen 8 Uhr kam das Frühstück und unser Appetit war besser.

45 mins später kam die Chefarztvisite und Dr. Kampmann alberte natürlich mit uns rum. Er meinte, er könne sich mir gar nicht weiblich vorstellen - er erkannte mich wohl im ersten Moment nicht - und was fiel meiner Mom ein?! Sie zeigte Fotos von mir! Uralte peinliche Bilder... und das dem ganzen Pulk von Schwestern & Ärzten!
Die starteten auch noch ein Ratespiel, ob sie wohl meinen Bruder auf den Bildern erkennen, also von mir unterscheiden können. Was fast alle auch hinbekamen.
Da die Schwestern aber den ganzen KH-Aufenthalt über Spaß hatten mich zu ärgern - allen voran Sonja *zwinker* - ging das auch jetzt weiter.

Ich wartete den restlichen Tag darauf, dass mir diese verdammte Drainage gezogen wird, denn bei jedem Aufstehen tat sie mehr weh. Nach 17 Uhr kam dann eine Stationsärztin die ich erlöst ansah. Sie besorgte mir wieder eine Schmerzpille und 45 mins später schritt sie zur Tat.
Sie zog sich Handschuhe über, löste den Faden der Drainage als auch die Pflaster. Wir sprachen uns ab, wann sie ziehen sollte und dann zog sie wie verrückt. Doch dieses Mistding rührte sich keinen Millimeter! Noch ein Versuch... daraus wurden insgesamt 8 Versuche! Ich schwitze, meine Hände waren eiskalt, das Bett schweißgetränkt. Ich hatte Schmerzen und dachte bei jedem Ziehen mein Unterbauch wurde in 1000 Stücke zerfetzt! Die Ärztin war ratlos und besorgte mir Morphium, die volle Ladung! Sie schnitt den Schlauch der Drainage bis auf 10 cm ab und legte eine sterile Wundauflage darauf. 
20 mins nachdem ich das ekelige Zeug geschluckt hatte, kam die Stationsärztin mit einem Gynäkolgogen wieder. Eine richtige Art Schrank, ein 2-Meter großer Typ, der ganz locker meinte "Das kriegen wir schon", während er seine Handschuhe anzog. Die Ärztin setzte sich rechts neben mich aufs Bett und ich sollte ihre Hand halten. Ich traute mich aber nicht zu drücken. Der werte Herr Doktor zog dann seinerseits wie ein Irrer an der Drainage, die sich weiterhin weigerte sich nur ein kleines Stück zu rühren. Ich wusste nicht mehr wo oben oder unten war, mir war alles nur egal! Bei meinem Anblick vergaß sogar meine Mom ihre Schmerzen. 
Nach weiteren 8 Versuchen (!) rutschte das Drecksteil von Drainage raus. Zu meiner Überraschung war der Teil des Schlauchs, welcher innerhalb des Körper liegt, 3 Mal so breit wie der äußere Teil (!) und hatte zudem eine rauhe Oberfläche. Mir liefen die Tränen und die Wunde blutete wie verrückt! Der Ärztin hatte ich unterdessen doch die Hand gedrückt bis es geknackt hatte und ihre Hand blau anlief. Das war wohl ein handfester Bruch...
Als mich die Ärzte fragten, ob sie mir noch was helfen könnten, verlangte ich nur wieder Schmerzmittel und bettelte im Namen aller zukünftigen Patienten, dass sie diese Art Drainage NIE WIEDER verwenden sollen!
Mein persönlicher Halloween-Horror! Aber wenigstens bekam ich das OK ab morgen zu duschen.
Noch 3 Stunden nach dem Ziehen hatte ich Schmerzen, doch es ging stetig bergauf. Ich konnte endlich etwas besser aufstehen, wie es beim Bauchschnitt eben geht. Zudem hatte ich erstmals seit langem wieder ein ausgiebiges Gespräch mit meiner Mom... erst kurz nach 0 Uhr sind wir eingeschlafen.

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01.11.2005
Etwa 8 Uhr kamen die Schwestern um uns zu wecken und Frühstück zu bringen. Heute fühlte ich mich wesentlich besser, der 1. Tag ohne "Nosferatu" (Drainage). Aber heute war auch erstmals richtig schlechtes Wetter... störte jedoch nicht weiter. Gegen halb 9 konnte ich dann das 1. Mal nach der OP wieder duschen! Ich fühlte mich wie ein neuer Mensch!
Ich traute mich auch erstmals wieder ins EG zu fahren und etwas frische Luft zu schnappen. Danach ruhte ich mich aber aus, denn ich merkte doch recht schnell, dass es sehr anstrengend war.
Und da ich nun alle Drainagen los war, wollte ich auch endlich wieder eine Testospritze. Die Schwestern redeten sich alle raus, keiner wollte spritzen, wieso auch immer. Die Schwestern knobelten darum und die Verliererin durfte mich nach dem Mittagessen spritzen.
Toby kam ebenfalls nach dem Mittag zu Besuch und ging um 16 Uhr, nachdem wir im Café waren. Mom gings nicht gut, so dass sie sich aufs Zimmer verzog. Wir warteten beide auf den Besuch von 2 alten Freunden. Sie kamen recht spät und blieben auch nicht so sehr lange. Danach musste ich mich wirklich ausruhen, redete noch lange mit meiner Mom. Wir sahen auch noch etwas TV und schliefen gegen 23.30 Uhr ein.

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02.11.2005
Bei meiner Mom wurde mal wieder Blut abgezapft und warteten auf die Arztvisite. Bei beiden von uns war alles soweit OK. Danach waren wir dauernd unterwegs. Unter anderem bei einem Gespräch mit Dr. Kampmann (eigentlich wegen meiner Mom, doch machte er dann auch Post-OP Fotos meiner Brust), danach sind wir noch Spazierengegangen.
Eine Weile später dann ein Schock: Meine Mom wurde in ein anderes Zimmer verlegt! Das traf uns beide gleichermaßen, denn endlich hatten wir wieder Gelegenheit richtig zu reden und es war so klasse mit meiner Mom auf einem Zimmer. Doch es kam ein TM an und laut verwaltungstechnischen Gründen dürfen keine Personen unterschiedlichen Geschlechts in ein Zimmer, sofern sie nicht zu einer Familie gehören. Wir versuchten die Schwestern und Ärzte zu überreden und sie hätten nichts dagegen gehabt uns auf einem Zimmer zu lassen, doch ging es eben nicht. Sogar der neu dazugekommene TM Knut fand das wirklich doof. Doch kann man weder Ärzten noch Schwestern Vorwürfe machen. Eher dem Bürokratiestaat Deutschland!
Also kam meine Mom auf Zimmer 817, natürlich noch zu einer Frau, die permanent telefonierte und rumjammerte. Ja sowas nennt man echt Glück...

Doch gingen wir dann auf einen Kuchen in die Caféteria, auf dass es meiner Mom wie nach jeder Mahlzeit schlecht wurde. Aber sie wollte ja unbedingt Kuchen...
Um 16 Uhr verließ mich Carina dann wieder und meine Mom und ich trafen uns desöfteren im Gang. Wir waren beide total fertig und das merkten auch die Schwestern. Nicht nur weil wir schlimmere Schmerzen hatten, sondern auch wegen stark auftretender Blutungen wegen der Aufregung. Schluß war auch mit der Anrede der Schwestern, wenn sie in unser Zimmer kamen: "So Familie B..."
Der Tag klang dann aus, indem ich viel mit Knut redete und dann das Champions League Spiel zwischen FC Bayern und Juventus Turin ansah.

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03.11.2005
Punkt 7.20 Uhr kamen die Schwestern zum Weckappell! Meine Mom und ich trafen uns von da an routinemäßig immer nach dem Aufstehen im Gang. Sogar Dr. Kampmann versuchte noch an diesem Tag uns in ein Zimmer zu kriegen, was leider nicht klappte.
Als Knut gegen 9.15 Uhr in den OP kam, redete ich solange mit Philip, seinem Freund. Und natürlich war ich auch dann wieder viel unterwegs.
Gerade als die Uhr 15.45 zeigte - Knut war gerade mal eine halbe Stunde im Zimmer - kamen 4 Schwestern ins Zimmer gestürmt. Sie hätten massenhaft Notfälle und bräuchten das große Zimmer. Also wurden auch wir verlegt. Knut bekam wenig mit, denn er war noch halb in Narkose, aber permanent am Erbrechen. Also zogen wir ins Zimmer 815. Wenigstens war ich nicht mehr so weit von meiner Mom weg. 
Gleich darauf ging ich ins Raucherzimmer, wo ich dann erstmals richtig Kontakt zu anderen Patienten hatte, oder eher Patientinnen. Unser "Omchen" (eine sehr liebe ca. 80-Jährige), Moni (die Ulknudel) und Susanne waren von da an meine Hauptgesprächspartner, natürlich auch für meine Mom. Es waren sehr spaßige Stunden mit ihnen und ich vermisse sie alle sehr!
Gegen 23.30 Uhr ging ich dann schlafen.

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04.11.2005
Wir wurden um 7.15 Uhr zum Aufstehen verdonnert, Bettmachen & Co. Wieder folgte das typische Treffen mit meiner Mom, dann wurde gefrühstückt. Ich bekam ein wenig Ärger, denn ich verpasste die Visite der Ärzte am Vortag und das bekam ich zu spüren. Dr. Ebert kam mit einer Stationsärztin und Schwester Mary Clare (einer amerikanischen Nonne des Ordens der Franziskanerinnen zu Olpe, der das Krankenhaus unterstützte) ins Zimmer und stellte fest, dass mein Narbenpflaster gestern weg sollte. Es klebte entsprechend fest. Ich sagte, ich würde es selbst entfernen, wenn ich duschen ging, was ich auch 10 Minuten später tat. Es war eine ganz schöne Verrenkungsarbeit, denn durch die Schwellung war es recht kompliziert.

Etwa 1 Std. später folgte die Abschlussuntersuchung. Dazu wurde vom Bauch aus ein Ultraschall durch Dr. Ebert gemacht. Dabei stellte sie fest, dass ich auf der rechten Bauchseite einen dicken Bluterguss habe, doch sonst war alles OK.
Auch beim histologischen Befund der Gebärmutter und Eierstöcke kam nichts Negatives heraus.
Ich hatte nach der Untersuchung etwas Zeit mich auszuruhen und Mittag zu essen. Denn ab ca. 12.30 Uhr kam dann Rehana mit ihrer Freundin zu Besuch. Das war richtig spaßig und ich merkte wie schmerzhaft Lachen sein kann, wenn man es permanent tat! Vor allem nach der OP. Wir gingen mit meiner Mom in die Caféteria, wo wir durch unsere Ulkerei wohl alle verjagt hatten. ;-)
Danach gingen wir auf den Balkon des Raucherraums und alberten dort weiter. Alles in allem war der Besuch einfach klasse und irre komisch! Um ca. 16 Uhr mussten Rehana und ihre Freundin leider schon wieder weg. Dafür kamen keine 2 mins später Bertl (ein alter Freund) und Toby zu Besuch. Wir saßen erst im Raucherraum, dann eine Weile in der Caféteria. Danach natürlich wieder im Raucherzimmer und das obwohl ich nach wie vor Nichtraucher war.;-)
Bis 21.30 Uhr hatten wir dort wieder unseren Spaß mit Mom, Omchen, Moni und Susanne, danach gings aufs Zimmer. Das war der beste Tag im Krankenhaus! Viel los und ultra komisch! Eingeschlafen war ich trotz der Anstrengungen erst gegen 0.40 Uhr, nachdem ich "From Hell" fertig im TV angesehen hatte im TV.

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05.11.2005
Weckruf war um 7.30 Uhr und kaum dass ich aus den Federn gekrochen war, war wieder Spazierengehen mit Mom angesagt. Während dem Frühstück beschloss ich, eine Karte für die Schwestern und Ärzte der Station zu machen. Also setzte ich mich direkt daran und bastelte eine. Bis zum Mittagessen hatte ich sie auch fertig, vertrat mir noch etwas die Beine und wollte dann TV sehen. Die Anlage spinnte dann aber, so dass man das Gerät nicht mehr abschalten konnte! Und das bei dem dummseligen Mittagsprogramm! Knut fand das alles sehr amüsant... ;-)
Nachdem meine Mom und ich den Schwestern die Karte gegeben hatten, verbrachten wir den restlichen Tag im Raucherraum. Erst gegen 22 Uhr gingen wir in die Zimmer und bemerkten, daß wir noch die Thrombosespritzen kriegen sollten...
Die Nachtschwester kam in mein Zimmer und sah die Spritze auf dem Tisch. Zitat:"Oh, da kriegt noch jemand ein Spritzelchen!" Die war richtig versessen darauf! Ich wollte eigentlich nicht, aber der Arzt hatte sie nicht abgesetzt, also musste es wohl sein. Doch spürte ich den Stich und auch das Brennen im Oberschenkel nicht, was ich der Schwester auch sagte. Erneutes Zitat: "Hach, das geht runter wie Öl." Sie war richtig geschmeichelt. Ich schlief erst gegen 0 Uhr ein.

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06.11.2005
NEIN! Der Tag der Abreise! Es war mittlerweile so spaßig, dass ich gar nicht nach Hause wollte. Wir wurden um 7.45 Uhr geweckt, natürlich folgte wieder der obligatorische Spaziergang mit meiner Mom, nachdem wir unsere Sachen gepackt hatten. Zum Abschluss wurde mir auch noch Blutdruck, Fieber und der Puls gemessen, so als Abschied. Nach einem ausgiebigen Frühstück trafen wir uns wie gewohnt wieder mit den anderen im Raucherraum, um die letzte Zeit zusammen zu verbringen. Kurz nach 10 Uhr tauchten mein Bruder und Vater auf, um meine Mom und mich abzuholen. Es war ein sehr trauriger Abschied von den Schwestern und unserer Clique und um 10.20 Uhr verließen wir das Krankenhaus.
Die Heimfahrt verlief ohne Probleme, bis auf die Schmerzen, welche durch die holperigen Straßen unvermeidbar waren.

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Alles in allem kann ich nur wieder einmal die Belegschaft der Station 8A als auch der gynäkologischen Ambulanz in höchsten Tönen loben und danke allen, die mir bei meiner Genesung geholfen haben!
Auch den Leuten die mich im Krankenhaus besucht haben.
Und ganz besonders Toby, dafür dass meine Family bei ihm übernachten durfte, und Rehana und ihrer Freundin für ihren tollen Besuch!
Danke auch an meinen Bruder und meinen Dad, dass sie uns begleitet haben! 
Nicht zu vergessen ein riesiges DANKE auch an "Omchen", Moni als auch Susanne fürs Zuhören, Herumalbern und die tollen Stunden!